White Boy Rick (2017)

Ein trostloses Viertel in Detroit Mitte der 1980er Jahre: Während sich sein von einem besseren Leben träumender Vater (Matthew McConaughey) mit Waffenverkäufen mehr schlecht als recht über Wasser hält, knüpft der Teenager Richard „Rick“ Wershe Jr. (Richie Merritt in seiner ersten Kinorolle) Kontakte zur lokalen Drogenszene. Irgendwann steht allerdings das FBI auf der Matte und drängt den jungen Mann dazu, als Informant für die Behörde zu arbeiten. In seinem zweiten Spielfilm greift Regisseur Yann Demange eine wahre Geschichte auf und versucht sich an einer ambitionierten Mischung aus Milieustudie, Krimi und Familiendrama. Nicht zuletzt dank der engagierten Darsteller geraten einzelne Passagen mitreißend und stimmungsvoll. Am Ende gelingt es dem Film aber nur bedingt, die fraglos spannenden Begebenheiten und Schicksale in eine dramaturgisch überzeugende Form zu bringen; vor allem in der zweiten Hälfte geschehen zu viele Dinge in zu kurzer Zeit. Dabei bleibt nur wenig Raum, um die emotional durchaus aufwühlenden Entwicklungen in ihrer ganzen Tragweite zu ergründen. cd