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Tannöd (2009)

Tannöd (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Literaturverfilmungen sind immer schwierig, denn das Unaussprechliche, das zwischen den Zeilen zu Lesende, will subtil übersetzt werden. Was aber, wenn die Vorlage aus mehr Dazwischen als Zeilen besteht? Im Falle von Andrea Maria Schenkels größtenteils aus wörtlicher Rede bestehendem Bestseller „Tannöd“ kann man bei der Verfilmung eigentlich nur von einer Adaption sprechen. Die Hilfsfigur Kathrin (Julia Jentsch) muss von außerhalb kommen und die Dorfbewohner zum Sprechen bringen. Sie muss das zunehmende Misstrauen auf ihrem Gesicht zeigen, muss wie ein verlorenes Rotkäppchen durch den finstren Wald irren, in dem ein verwilderter Rottweiler umherstreift, um das beklemmende Gefühl der literarischen Vorlage zu visualisieren. Unterstützt von nicht weniger intensiven Schauspielern (Brigitte Hobmeier und Monika Bleibtreu in ihrer letzten Rolle) entrollt Jentsch als Kathrin die Geschichte vom sechsfachen Mord auf dem Einödhof, von Inzest, Ehebruch und Bigotterie im geschlossenen System des Dorflebens, ohne sie enträtseln zu können. Ein starker, hochatmosphärischer Film – aber auch ein Kammerspiel, das manche Dialoge herbeizwingen muss. (kab)

  • Tannöd (Filmbild 2)
  • Tannöd (Filmbild 3)
  • Tannöd (Filmbild 4)
  • Tannöd (Filmbild 5)
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