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Elementarteilchen (2006)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Es zeugt vom Selbstbewusstsein des deutschen Kinos, mit Michel Houellebecq den meistdiskutierten französischen Autor der Gegenwart zu verfilmen. Die Handlung aber gleich nach Deutschland zu verlegen, ist dagegen so verklemmt wie die beiden Hauptfiguren der Geschichte, die ungleichen Halbbrüder Michael (Ulmen) und Bruno (Bleibtreu). Für beide dreht sich alles um Sex. Während sich Lehrer Bruno obsessiv in erotische Abenteuer stürzt, versucht sein Bruder, ein introvertierter Molekularbiologe, Sex durch künstliche Fortpflanzung überflüssig zu machen. Regisseur Roehler umgeht die dahinter stehenden Fragen und reduziert den Abgesang auf den Mann in der modernen Welt auf das Niveau einer Beziehungskomödie: Sexuelle Obsession gerät ihm zur Lachnummer (Lehrer wichst auf Schüleraufsatz), Houellebecqs Diskurs über die verlogene Ideologie der Hippies verkommt zur Yogakurs-Persiflage. Fahrlässig besetzt er Moritz Bleibtreu als desperaten, notorisch untervögelten 40-Jährigen und unterbricht den Erzählfluss ständig mit überkandidelten Gastauftritten der üblichen Verdächtigen des deutschen Films (Corinna Harfouch, Herbert Knaup, Uwe Ochsenknecht usw.). Erst wenn nach der Hälfte der Laufzeit Martina Gedeck als Brunos Geliebte mitmischt, bekommt der Film jenen bitteren Geschmack alltäglicher Verzweiflung, der das Verhalten der Protagonisten plausibel macht. (fs)

Vorstellungen

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