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Der Obrist und die Tänzerin (2001)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Am Anfang eine Reminiszenz: Dass sich der Anti-Terror-Polizist (Javier Bardem) das Video eines Costa-Gavras-Film anschaut, darf man als Verbeugung vor dem Altmeister des Politthrillers verstehen. John Malkovich tritt in seinem Regiedebüt beeindruckend in dessen Fußstapfen. Ihm gelingt es, in der Verfilmung des Romans von Nicholas Shakespeare eine Atmosphäre von Gewalt und schwelender Unruhe zu zelebrieren. Eine revolutionäre Gruppe überzieht ein lateinamerikanisches Land mit einer Terrorwelle, ohne sich mit eigenen Forderungen zu offenbaren. Die seelische Zerrüttung seines Helden, die permanente Bedrohung durch Bombenattentate und Folterungen – für die Handwerker unter den Regisseuren wäre dies der Augeblick für ausgiebig Action und einen dramatischen Soundtrack. Malkovich kommt mit wenigen dissonanten Klavierakkorden aus, um Explosionen und die Bilder geschundener Opfer kümmert er sich eher beiläufig. Umso länger lässt er die Kamera auf dem Gesicht des Spaniers Bardem verharren. Ohnmacht, Enttäuschung, der Verlust des Rechtsempfindens – Bardem vermittelt das ganz ohne Worte. (ascho)

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