Der Himmel wird warten (2016)

Eine Spezialeinheit der Polizei stürmt mitten in der Nacht ein Haus und nimmt die 17-jährige Sonia (Merlan) fest. Sie soll einen Terroranschlag im Auftrag des IS geplant haben. Sonias Eltern sind fassungslos, vor allem, weil sie nichts davon mitbekommen haben. Melanie (Thenot) wiederum ist erst dabei sich zu radikalisieren; die cellospielende Katholikin aus gutem Haus hat via Internet die Bekanntschaft eines verständnisvollen Syrers gemacht, der sie für den IS rekrutiert … Die Filmemacherin Marie-Castille Mention-Schaar hat sich eines aktuellen Themas angenommen. Auch wenn sie aus verschiedenen Perspektive beleuchtet, warum junge Frauen zum Islam konvertieren und sich radikalisieren, vermag sie das Phänomen dennoch nicht zu erklären. Dafür bleiben die parallel erzählten Geschichten zu sensationsheischend, die Figuren sind zu schablonenhaft. Auch eine versierte Schauspielerin wie Sandrine Bonnaire, die ihre Filmtochter von Irrweg des Fanatismus abbringen will, vermag da wenig auszurichten. Wäre das hier ein Fernsehfilm, würde danach ganz sicher eine passende Talkshow folgen: „Liebesfalle IS: So locken Dschihadisten junge Frauen in den Terror“. ascho