Darjeeling Limited (2007)

Es gibt Regisseure, denen man blind vertrauen kann. So wie Wes Anderson, der immer wieder wunderbare Familiengeschichten an noch wunderbareren Orten erzählt. Spielte „Die Royal Tenenbaums“ in New York und „Die Tiefseetaucher“ auf einem Boot im chinesischen Meer, so gehen die drei Brüder Francis (Owen Wilson), Peter (Adrien Brody) und Jack (Jason Schwartzman) nun an Bord eines indischen Zuges. Die gemeinsame Reise soll die drei wieder näher zusammenrücken. Doch schon bald stehen ihnen nicht nur ihre elf Louis-Vuitton-Koffer im Weg, sondern vor allem die angeborene amerikanische Kulturnaivität, gepaart mit hypochondrischen Attacken, die mit Beruhigungsmitteln unter Kontrolle gebracht werden sollen. Owen Wilson, Adrien Brody und Jason Schwartzman beim brüderlichen Selbstfindungstrip zuzusehen ist eine Offenbarung, so überzeugend ist ihr Spiel zwischen familiären Eifersüchteleien, Ego-Attacken, tragischen Unfällen und eloquentem Witz. Dabei gelingt es Anderson, über die großen Gefühle der Verbundenheit, der Orientierungslosigkeit und des Loslassens zu philosophieren und untermalt das mit den bunten Farben Indiens und einem wunderbaren Soundtrack. Ein Film über die wahrhaftigen Momente des Lebens – die einen (leider) nur auf Reisen ereilen. (ds)