Churchill (2017)

Auch große Staatsmänner haben ihre schwachen Tage. Das verleiht ihnen, zumindest rückblickend, etwas Menschliches. Bei dem legendären britischen Premierminister Winston Churchill sind es die Stunden, bevor die Alliierten mit der Landung in der Normandie beginnen. Churchill will das riskante D-Day-Unternehmen von US-General Eisenhower nicht mittragen. Churchill hadert, und gerät nicht nur in eine psychische und politische, sondern auch in eine private Krise mit seiner Ehefrau (Miranda Richardson). Brian Cox spielt Churchill konsequent hochtourig, als übellaunigen, jähzornigen Kauz, und Regisseur Jonathan Teplitzky verstärkt diese Theatralik zudem mit überdeutlichen Dialogen und dramatisierendem Zeitlupeneinsatz. Doch so prachtvoll die malerischen Panoramabilder auch sein mögen – sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es an Zwischentönen fehlt, die Churchills Umschwenken nachvollziehbar machen. ascho